Symbolisch und künstlerisch von Bedeutung
Neuer Kirchenführer über Friedlandkirche erschienen

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Der komm. Dechant von Göttingen, Bernd Langer, und der Vorsitzende des Edith-Stein-Kreises, Heiner Willen, würden Henry G. Brandt.

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Seelsorger Franz-Josef Christoph am 22. Dezember 2010 beim Beladen seines Auto mit Präsenten für die Häftlinge.

© Singschule St. Aegidien
Die jungen Chorsänger der katholischen Kirche St. Aegidien in Braunschweig, die Pueri Cantores, haben eine CD mit weihnachtlicher Chormusik aufgenommen.

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Mit der Entscheidung, sich regelmäßig einer Qualitätskontrolle durch den TÜV zu unterziehen, war St. Hedwig lange Zeit ein Vorreiter im Bistum Hildesheim. Das Bild zeigt Heimleiter Karl Wetter und Bewohnerinnen der Altenpflegeeinrichtung.

Im "Apoyo" werden Kinder, die nach der Grundschule sich selbst überlassen wären, betreut. Dazu gehört nicht nur die Hausaufgabenhilfe, sondern auch die Feinmotorik der Kinder zu fördern - oder sie einfach mal frei spielen zu lassen.
Friedland (kpg) – Über die so genannte „Heimkehrerkirche“ St. Norbert in Friedland ist ein neuer Kunstführer erschienen. Am kommenden Sonntag wird er in Friedland offiziell vorgestellt.
Auf 35 Seiten geht Kunsthistorikerin Dr. Maria Kapp, freie Mitarbeiterin der kirchlichen Denkmalpflege des Bistums Hildesheim, der Geschichte Friedlands und der katholischen Gemeinde des kleinen Ortes südlich von Göttingen nach und erläutert die wichtigsten Kunstschätze der Kirche. Zahlreiche, auch historische Abbildungen ergänzen den Kunstführer.
„Die Norbertkirche in Friedland kann als das wichtigste Kirchbauprojekt der Nachkriegszeit im Bistum Hildesheim bezeichnet werden“, schreibt Kapp in dem Kunstführer, für dessen Erstellung sie sich im vergangenen Jahr gemeinsam mit dem Direktor des Bistumsarchivs, Dr. Thomas Scharf-Wrede, durch das Archiv der Kirche und des benachbarten Caritasverbandes gegraben hat. Außerdem hat sie zahlreiche Gespräche mit Zeitzeugen geführt.
Ihren besonderen Status verdanke die Kirche nicht nur der Tatsache, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg viele Schicksale gesehen hat: Weil sich in Friedland die britische, amerikanische und sowjetische Besatzungszone trafen und die Dörfer in dieser Gegend mit Flüchtlingen und entlassenen Kriegsgefangenen überlaufen waren, hatte die britische Besatzungsregierung hier ein Auffanglager errichtet. Im Oktober 1955 erreichte der erste Großtransport mit 600 Männern aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft Friedland, Millionen sollten folgen. In den kommenden Jahren wurde der kleine Ort bei Göttingen zunehmend zu einem Fluchtpunkt für Flüchtlinge aus Ungarn, Chile oder Vietnam, zum Grenzdurchgangslager für Aussiedler, zuletzt für Kriegsflüchtlinge aus dem Irak.
Auch künstlerisch ist die Kirche des Göttinger Architekten Friedrich Wagener von Bedeutung. „Das Inventar kann man sich in keiner anderen Kirche vorstellen, so typisch hängt es mit der Geschichte zusammen“, sagt Kapp. So spendete der damalige Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer das Ewige Licht, zeitgenössische Künstler wirkten bei der Gestaltung mit: Zu den Kunstschätzen der Kirche gehört ein Kreuzweg von Christa Adrian, das mehrteilige Relief „Gefangenenlager“ des Pforzheimer Bildhauers Fritz Theilmann oder Kirchenfenster des expressionistischen Kirchenmalers Ludwig Baur aus Telgte. „Alle Künstler hatten einen persönlichen Bezug zum Thema Vertreibung und haben das christliche Geschehen in die Situation vor Ort übersetzt“, so Scharf-Wrede. Heute steht St. Norbert unter Denkmalschutz.
Am Sonntag, 4. Dezember 2011, werden Kunsthistorikerin Dr. Maria Kapp und Dr. Thomas Scharf-Wrede, Direktor des Bistumsarchivs in Hildesheim, nach dem Gottesdienst um 9.30 Uhr den Kunstführer im Pfarrheim St. Norbert vorstellen. Der kleine Kunstführer „Katholische Heimkehrergedächtniskirche St. Norbert in Friedland“ ist im Verlag Schnell + Steiner erschienen.