Die Kirche St. Stephanus

Wann die Gründung der Pfarrei Dinklar erfolgte, entzieht sich unserer Kenntnis. Es dürfte aber naheliegen, sie in der Nähe der Bistumsgründung 815 zu vermuten. Schriftlich festgehalten ist erst zwischen 1285 und 1310 ein Pfarrer Arnoldus von Dinkelere. Eine Pfarrei ohne Kirche ist schwer vorstellbar. So war die 1494 erbaute Kirche mindestens das zweite Gotteshaus in unserem Dorf. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurden umfassende Instandsetzungsarbeiten notwendig. Dieser Bau wurde 1733 mit der Grundsteinlegung unserer heutigen Kirche abgelöst. Die beiden Epithaphe an der Nordwand des Chores erinnern an Pastor Fellings, (1728-1751 in Dinklar), der den Kirchbau in Angriff nahm und an seinen Nachfolger Pastor Wichens (1751-1777 in Dinklar). Beide wurden im Chorraum bestattet. Auch die Reformation hinterließ ihre Spuren. Von 1550 bis 1597 und 1632 bis 1643 hatten jeweils drei lutherische Geistliche die Pfarrstelle inne. Der letzte katholische Pfarrer mit Sitz in Dinklar war von 19  bis 2001 Fidelis Oppermann, sein Nachfolger Pater WernerSchlepphorst OFM war bereits für mehrere Pfarreien zuständig und wohnte im Kloster Ottbergen.

1733 erfolgte die Grundsteinlegung für diese Kirche. Baumeister war wahrscheinlich Daniel Köppel. Der Rohbau aus Sandstein war 1736 fertig, allerdings hatte der Turm noch keinen Helm. Dann ging es aus Geldmangel sehr langsam weiter. Die Weihe der Kirche erfolgte 1742, aber der Innenraum war noch kahl. Sogar der Hochaltar kam erst 1757 in die Kirche. 1780 wurde die Empore gebaut, ebenso die Kanzel und die Beichtstühle. 1787 fertigte der Dinklarer Tischler Almstedt zwei Nebenaltäre, bei denen heute nur noch die oberen Rahmenteile erhalten sind. Die erste Orgel nahm 1788 ihren Dienst auf. Die Apostelbilder wurden 1836 angebracht, 1852 der Gipsfußboden durch Sandstein ersetzt. 1896 konnte der Turm mit der „Welschen Haube“ vollendet werden.  Die Kupferdeckung erfolgte 1965. Die heutigen Fenster schuf 1900/01 die Firma Henning und Andres aus Hannover. Eine umfassende Restaurierung unter Pfarrer Tenge wurde 1977 bis 1981 durchgeführt. Dazu gehörten die Aufarbeitung aller Ausstattungsstücke, der Fußboden aus Solnhofer Platten und der Außenanstrich. Die letzten Arbeiten waren die Erneuerung der Beleuchtung und eine erneute Innenbemalung.

Quellen: Unbekanntes entdecke; Klapprottt u. a., 250 Jahre St. Stephanus zu Dinklar; Pfarrer Tenge